Unverpackt einkaufen - so funktioniert´s
In einem „Unverpackt-Laden“ werden schwerpunktmäßig unverpackte Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs verkauft. Als Kunde bringt man seine eigenen Behälter mit (oder kann vor Ort welche erwerben), in denen man selbst seine Ware abfüllt (Selbstbedienung) und an der Kasse abwiegen lässt. Durch das verpackungsfreie Einkaufen wird weniger Müll produziert und die Umwelt geschont.
Man muss also etwas vorplanen, was man alles für den Einkauf benötigt. Ansonsten haben wir aber auch verschiedene Gläser, Edelstahldosen oder Mehrweg-Netze und Stoffbeutel im Angebot, in denen man dann seinen Einkauf abfüllen kann. Das bedarfsgerechte Einkaufen auch von kleinsten Einheiten verringert die Verschwendung von Lebensmitteln und senkt die Lebenshaltungskosten.
Für die unterschiedlichen Produkte gibt es jeweils passende Behältertypen. Daran angebrachte Labels informieren über Preis und Herkunft sowie über MHD und Chargennummer.
Unsere "Bins"
Frei fließende Produkte, wie z.B. Müsli, Getreide, Nüsse, Kaffee, kleine Nudeln, Müsli und vieles mehr, werden in so genannten »Gravity Bins« angeboten. Die Behälter stehen im Regal und mit einem Hebel "zapft" man sich die benötigte Menge ab, indem man seine Behälter darunter hält.
An die Schaufeln!
In sogenannte "Scoop Bins" oder den "Bonbon-Gläsern" gibt es die nicht schüttbaren Produkten. Mit einer zugehörigen Schaufel oder Zange kann sich der Kunde selbst bedienen. Darin werden z.B. Süßigkeiten, Schokolade, Trockenfrüchte, Kekse, Tee, Gewürze oder Kräuter angeboten.
"O´zapft is"
Alle flüssigen Produkte, wie z.B. Öle, Lotionen oder viele der Reinigungsmittel, gibt es aus Fässchen oder großen Mehrweg-Kanistern.
Warum?
Alle Gründe für unverpacktes Einkaufen auf einem Blick...
Müll vermeiden
In Supermärkten werden Waren in „Hülle und Fülle“ angeboten und Kunden mit vermeintlichen Sonderangeboten zum Kauf verleitet, auch wenn man es gerade vielleicht gar nicht benötigt. Damit aber im Einkaufswagen am Ende nicht mehr „Hülle als Fülle“ liegt, ist bewusstes Einkaufen nötig.
Deutschland ist leider einer der Spitzenreiter bei der Müllerzeugung. Allein Privathaushalte verursachen pro Kopf Verpackungsmüll von 190 kg pro Jahr (Quelle Umweltbundesamt). Insgesamt sind es mit 226 kg pro Kopf sogar mehr als das Doppelte (inkl. Handel und Produktion). Helft uns das zu vermeiden!
Bei jedem verpackten Artikel, zahlt man für die Verpackung zwischen 8-15 Cent mit. Für die Entsorgung der Verpackung in der Restmülltonne zahlt man dann noch einmal die Müllgebühren.
Plastikfrei
Plastik ist heute überall und der weltweite Verbrauch steigt immer weiter. Wer kennt das nicht, man kommt zurück vom Wocheneinkauf und nachdem man alles eingeräumt hat, ist der Plastikmülleimer voll. Deutschland ist leider einer der Spitzenreiter mit 226 kg Verpackungsmüll pro Jahr pro Kopf. Zu oft landet dieser Müll in der Umwelt und zum Schluss in den Meeren. Meerestieren fressen Plastikteile oder nehmen Mikroplastik in sich auf. So landet das Plastik wieder auf unseren Tellern.
Aber wir nehmen Bestandteile aus Kunststoffen auch direkt auf. Einer aktuellen Studie nach, nimmt jeder Mensch im Schnitt 5 g Kunststoff pro Woche zu sich - das entspricht etwa einer Kreditkarte. In Plastik sind zahlreiche Schadstoffe enthalten, die sich herauslösen und in Lebensmittel, Kosemtika oder andere Gegenstände übergehen, wie z.B. Weichmacher wie Bisphenol A. Sie wirken ähnlich wie Hormone – und können so unser empfindliches Stoffwechselsystem durcheinanderbringen. Zahlreiche Studien weisen mittlerweile nach, dass diese Stoffe verschiedene Krankheiten auslösen können. Von Kreidezähnen bei Kindern bis hin zu Krebs und Verhaltensstörungen.
Wie wir in unserem 4 wöchigen Experiment für den ZDF-KIKA-Fernsehbeitrag gesehen haben, kann man die Mengen dieser Stoffe im eigenen Körper, aber durch sein Einkauf-, Koch- und Essensgewohnheiten auch wieder deutlich reduzieren. Insbesondere die Nahrungsausnahme ist ein großer Hebel, um weniger Plastikbestandteile in seinem Körper zu haben. Es gibt viele einfache Maßnahmen, wie man Plastik vermeiden und ersetzen kann. Nicht nur zum Wohle der Gesundheit, auch die Umwelt wird sich freuen.
Daher legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermeidung von Plastik in unserem Laden, auch wenn es uns leider doch nicht überall gelingen wird. Aber wir arbeiten daran, bei der Gestaltung des Ladens, bei der Auswahl der Lieferanten und der Produkte sowie zusammen mit den Herstellern bei den Lieferketten und der Logistik...